Nach der jüngsten Erhebung der Technologieplattform Car Trawler erwirtschaften Airlines mittlerweile bis zu 46 Prozent ihrer Umsätze jenseits des reinen Verkaufs von Flugtickets. Allein United Airlines erzielte zuletzt rund 6,2 Milliarden Dollar und liegt damit an der Spitze aller Fluglinien.
Palma – Sandwiches, Getränke, Gepäckaufgabe, zuerst einsteigen, Sitz mit Beinfreiheit und viele mehr. So verdienen Airlines mittlerweile ihr Geld. Der reine Verkauf von Tickets scheint in den Hintergrund zu treten. Die so genannten Ancillaries machen beispielsweise bei der Billigfluglinie Spirit 46 Prozent der Umsätze aus. Allerdings liegen die Umsätze bei dem europäischen Billigheimer aktuell noch bei „nur“ 27 Prozent.
Bei den Netzwerkcarriern werden die Umsätze über Vielfliegerprogramme erwirtschaftet. Sie machen etwa die Hälfte der Ancilliarie-Erlöse aus. Bei der amerikanischen Southwest-Airlines sogar etwa 80 Prozent.
United Airlines Jahresumsatz ca. 6.200.000.000 USD
Delta Jahresumsatz ca. 5.200.000.000
American Jahresumsatz ca. 4.900.000.000
Southwest Jahresumsatz ca. 2.800.000.000
Air France/KLM Jahresumsatz ca. 2.100.000.000
Lufthansa Jahresumsatz ca. 1.400.000.000
Billigflieger verdienen am meisten mit Zusatzerlösen. Dies liegt auf der Hand wenn die Tickets billig sind. Whizzair, Ryanair, Easyjet und Co. verdienen besonders durch den Bordverkauf, also Verpflegung, Parfums, Lotterielose aber auch mit Sitzplatzreservierungen, bevorzugtem Einsteigen oder Sitzplätzen mit mehr Beinfreiheit.
Spirit Umsatz mit Ancillaries 46 Prozent
Frontier Umsatz mit Ancillaries mit 42 Prozent
Allegiant Umsatz mit Ancillaries mit 40 Prozent
Ryanair Jahresumsatz ca. 2.000.000.000
Easyjet Jahresumsatz ca. 1.400.000.000
Bei allen Carriern ist der Anteil der Zusatzverkäufe am Gesamtgeschäft in den vergangenen fünf Jahren nachhaltig gestiegen. Und die Airlines legen sich ins Zeug: Erst kürzlich wurde bekannt, dass Billigflieger Ryanair seinen Flugbegleitern massive Vorgaben macht und diese Konsequenzen zu befürchten haben wenn sie nicht genug verkaufen.
Außerdem wird das Geschäft mit Partnern weiter forciert. Die Mailadressen der Kunden werden genutzt, um ständig Sonderangebote und Partnerangebote wie Mietwagen, Reisen oder Hotels anzubieten. Auch Zeitungsabos und Kreditkarten gehören dazu.
Es scheint, also würde Ryanair-Chef Michael O’Leary mit seiner Prognose bald Recht bekommen. Der umtriebige Airline-Chef hatte als Zielmarke vorausgesagt, dass irgendwann einmal ein Flugticket gratis zu haben ist, der Gewinn dann allein durch Zusatzeinnahmen aus Ancillaries zustande kommt.